Das Kollektiv


Was ist das Ketzal?

Das Ketzal ist ein Ort für Kaffeeschlürferinnen, Ruhe suchende Genießerinnen, modische Freaks und Eltern mit krabbelnder Begleitung. Bei uns gibt’s schöne gebrauchte Kleidung, Schmuck, Taschen und Schuhe, frisch gebrühten Kaffee und leckeren veganen Kuchen.

Im Ketzal versuchen wir auf verschiedene Art, sozial und ökologisch nachhaltig zu wirtschaften. Zum einen natürlich in dem wir Second Hand Kleidung verkaufen. Rund 40% der in Deutschland gekauften Kleidungsstücke werden nahezu nie getragen und landen ungenutzt in Kleidercontainern oder im Müll. Bedenkt man unter welchen (meist) schlechten Arbeitsbedingungen die Baumwolle geerntet und die Kleidung produziert wird und welche Belastung die Produktion für die Umwelt darstellt, ist das Ganze ein riesiger Irrsinn. Indem wir gut erhaltene Kleidung auf Kommission verkaufen, versuchen wir dem Kreislauf aus Konsum und Müllproduktion einen kleinen Beitrag entgegenzusetzen.

Auch bei den Angeboten in unserem Café versuchen wir auf die Produktionsweise & den Vertrieb zu achten. So beziehen wir so viele Produkte wie möglich von Betrieben, die ebenfalls kollektiv und fair wirtschaften. Genaueres hierzu findet ihr unter „Kaffee&Kuchen“.

Es ist möglich, am Abend oder am Wochenende kleine Konzerte, Lesung und andere Veranstaltungen im Ketzal durchzuführen. Sprecht uns einfach an!

Was bedeutet „Ketzal“?

Der Quetzal ist ein grün und rot gefärbter Vogel, der in Lateinamerika lebt. Wir haben uns für die umgängliche Schreibweise ‚Ketzal‘ entschieden um. Die Legende besagt, dass sich der Quetzal in Gefangenschaft selbst tötet und demzufolge ein sehr freiheitsliebender Vogel ist – das fanden wir sehr sympathisch und passend für einen Laden, der bewusst ohne Chefin wirtschaftet.

Ketzal, ein Kollektivbetrieb?

Langfristig soll das Ketzal auf kollektiver Basis betrieben werden. Aber was heißt eigentlich Kollektivbetrieb? Hierfür gibt es keine feste Definition, aber einige typische Merkmale, um einen möglichst hierarchiefreien Betrieb aufzubauen:
In der Regel gibt es in Kollektivbetrieben eine basisdemokratische Entscheidungsfindung, das bedeutet, anstehende Entscheidungen werden gemeinsam von allen Mitarbeitenden getroffen, oftmals im Konsensprinzip. Ein zweites wichtiges Merkmal ist ein egalitäres Gehaltssystem; gleicher Stundenlohn für alle drückt aus, dass jede Arbeit gleichwertig ist, jede Person gleichermaßen geschätzt und wichtig ist. Diese beiden Merkmale allein reichen aber nicht aus, um tatsächliche Gleichberechtigung im Betrieb herzustellen. Ein weiteres wichtiges Merkmal ist deshalb gemeinsames Eigentum am Betrieb, das bedeutet das alle – oder zumindest alle, die wollen – Gesellschaftsanteile an der GmbH, der GbR, e.G. oder anderer Gesellschaftsform halten.

Damit alle Mitarbeitenden auch in der Lage sind alle anstehenden Entscheidungen mit zu treffen ist Transparenz ein weiterer wichtiger Punkt. Denn Transparenz ist nicht nur Voraussetzung für Demokratie sondern auch für ein erfolgreiches Wissensmanagement.

Eine Rechtsform „Kollektiv“ gibt es nicht. Es gibt Vereine, GmbHs, Genossenschaften oder Gesellschaften bürgerlichen Rechts. Die Rechtsform ist bei einem Kollektivbetrieb natürlich nicht irrelevant, wichtiger ist aber, wie sie ausgestaltet wird. Genossenschaft oder Verein alleine recht nicht, denn es gibt viele Beispiele von stark hierarchisch aufgebauten Genossenschaften oder Vereinen in denen (fast) keines der oben genannten Merkmale umgesetzt wird.

Für uns heißt das nun: im Ketzal gibt es keine Chefin, sondern wir entscheiden gemeinsam. Und wir bekommen alle denselben Stundenlohn. Dabei versuchen wir, die Arbeit nach unseren Bedürfnissen und sonstigen Tätigkeiten zu gestalten – und natürlich ist uns bewusst, dass diesem Versuch manchmal objektive Grenzen gesetzt sind.

Im Bezug auf die Rechtsform gehört das KETZAL im Moment noch einer Person, die anderen sind angestellt Wir arbeiten aber daran, dem Ketzal eine andere Rechstform zu geben.

Wenn ihr Fragen zum Kollektivbetrieb habt, sprecht uns gerne an.